Buchtipps für den Sommer

Im Sommer kann man mit einem guten Buch sehr gut entspannen.
Endlich mal wieder mit einem guten Buch entspannen. Foto: CandiceP / Pixabay.

Das Wetter in Köln ist eines leider (noch) nicht: Sommerlich! In den letzten Wochen war es grau und nass, der Regenschirm unser ständiger Begleiter. Das Wetter können wir leider nicht beeinflussen, aber um zumindest für literarische Sommerstimmung zu sorgen, gibt es hier ein paar Lektüre-Tipps für die kommenden Monate. Also: Buch auf, Sommer an!

1. Monika Feth: Der Erdbeerpflücker

Der Thriller erzählt die Geschichte von Jette, deren Freundin Caro Opfer eines Mordes wird. Während die Polizei ermittelt, macht sich Jette auf eigene Faust auf die Suche nach dem Mörder ihrer Freundin und kommt diesem bald in ungeahnter Weise näher.

Dieses Buch besticht zunächst dadurch, dass es sehr atmosphärisch geschrieben ist. Feth beschreibt die verschiedenen Stimmungen im Sommer sehr eindrücklich, von der flirrenden Luft kurz vor einem Gewitter oder dem Duft frischer Erdbeeren. Zum Lesevergnügen trägt außerdem bei, dass die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, sogar aus der des Mörders. So wissen die Leser*innen schon recht früh, wer der Täter ist. Das führt aber keinesfalls dazu, dass der Roman seine Spannung verliert, im Gegenteil: Es entsteht eine Art Sogwirkung, es ist schwierig, das Buch aus der Hand zu legen.

2. Patrick Süskind: Das Parfum

Wie kaum einem anderen Autoren gelingt es Patrick Süskind meisterhaft, die Atmosphäre einer vergangenen Zeit heraufzubeschwören. Auch wenn die Geschichte des Protagonisten Grenouille, der von Gerüchen besessen ist und sich zum Serientäter entwickelt, ebenso verstörend wie verwirrend ist, können sich die Leser*innen der Geschichte dennoch kaum entziehen. Fast ist es, als könne man selbst auf den warmen Pflastersteinen der Parfumstadt Grasse stehen und die Stadt mit allen Sinnen wahrnehmen.

3. Ewald Arenz: Der große Sommer

Der Protagonist des Romans, Frieder, hat sich seine Sommerferien wahrlich anders vorgestellt: Eigentlich wollte er mit Geschwistern und Eltern in den Urlaub fahren, doch stattdessen stehen für ihn Nachprüfungen an. Auch wenn das nicht gerade vielversprechende Voraussetzungen für schöne Ferien sind, kommt es (natürlich) ganz anders. Er erlebt einen Sommer, der ihn für sein weiteres Leben prägen wird und der ihm auch eine Ahnung davon gibt, was es heißt, erwachsen zu sein. Freundschaft, Familie, Liebe, aber auch Verantwortung und Tod – Frieder lernt das Leben in all seinen Facetten kennen.

Dieses Buch begeistert, weil es nicht nur unterhaltsam ist, sondern auch über eine gewisse Tiefe verfügt. Arenz gelingt es, die Gefühle und Gedanken eines Heranwachsenden so zu beschreiben, dass sich die Leser*innen damit eindeutig identifizieren können. Dieses Buch ist authentisch und gefühlvoll, für mich eines der besten Sommerbücher der letzten Jahre!

4. Viola Shipman: Für immer in deinem Herzen

So süß wie ein riesiger Eisbecher mit Sahne – das trifft auf diesen Roman definitiv zu. Ja, vielleicht ist es stellenweise etwas kitschig, aber manchmal tut genau das sehr gut, um sich aus dem hektischen Alltag für einen Moment auszuklinken. Erzählt wird die Geschichte dreier Frauen, Großmutter Lolly, Tochter Arden und Enkelin Lauren. Alle Frauen tragen ein Armband mit kleinen Anhängern, dass sie eigentlich miteinander verbinden soll. Von dieser engen Verbindung ist aber leider nicht mehr viel übrig, alle Frauen sind zu beschäftigt mit ihren Leben. Als Arden und Lauren dann aber doch zu Lolly reisen, wird schnell klar, dass der gemeinsame Sommer das Leben aller Frauen verändern wird.

6. Agatha Christie: Der blaue Express

Dieser Roman aus der Feder von Krimi-Königin Agatha Christie dürfte weniger bekannt sein als ihre Werke Mord im Orientexpress oder Tod auf dem Nil (eignet sich übrigens auch sehr gut als Sommerlektüre). Hercule Poirot, der belgische Detektiv, möchte an die Cote D’Azur reisen. Zu diesem Zweck besteigt er den luxuriösen „Blauen Express“. Die komfortable Reise findet allerdings ein plötzliches Ende, als die reiche Ruth Kettering ermordet aufgefunden wird. Deren Vater, ein reicher Brite, bittet Poirot, den Mörder seiner Tochter ausfindig zu machen. So beginnt Poirot vor der malerischen Kulisse der Riviera mit seinen Nachforschungen.

Christies Bücher haben alle einen ganz besonderen Stil. Sie leben von schönen Orten und illustren Verdächtigen, die häufig aus den besten gesellschaftlichen Kreisen stammen. Die genaue Beschreibung und Beobachtung der Protagonist*innen, der subtile Humor und die feinsinnigen Weisheiten der Figur Hercule Poirot machen dieses Buch unterhaltsam und lesenswert.

Von Mariann Schneider

Beitrag erstellt am: 24.06.2024 um 18:32 Uhr
Letzte Änderung am: 24.06.2024 um 18:32 Uhr

... studiert im Master Medienwissenschaft und Medienrecht. In ihrer Freizeit ist sie gerne im Kino oder in einem der zahlreichen Cafes in Köln. Genau so gerne flaniert sie durch den Stadtwald oder liest ein gutes Buch auf dem Balkon, am liebsten von Agatha Christie.