Kölle Alaaf!

karnevalisischer Hut
Karneval – Die fünfte Jahreszeit. Foto: pixabay.com

11 Fun Facts zur schönsten Jahreszeit.

 

  1. Für gewöhnlich ist es möglich Schmerzensgeld zu verlangen, wenn jemand von etwas getroffen und verletzt wird. Nicht aber im Kölner Karneval. Wird beim Rosenmontagszug jemand von einer geworfenen Süßigkeit verletzt, besteht kein Recht auf Schmerzensgeld. Frei nach dem Motto „Levve un levve losse“ (leben und leben lassen).
  2. Unter dem Motto „Gott liebt die Jecken“ wurden am 11.11.11 um 11:11 Uhr genau 11 Grad in der Kölner Innenstadt gemessen.
  3. Der Kölner liebt den Kölner Karneval. Ebenso lieben die Jecken die Menschen, die mit ihnen feiern, die Lieder, die Umzüge, das Verkleiden, Singen, Trinken und alles was dazu gehört. Das Wort „lieben“ gibt es jedoch im Kölschen gar nicht. Stattdessen sagen die Jecke „Isch han dich jän“ (Ich habe dich gern) oder „Isch han dich leev“ (Ich habe dich lieb). Ein direktes „Ich liebe dich“ existiert im kölschen Dialekt nicht.
  4. Wie sich John F. Kennedy einst als Berliner bekannte, so richtete er eine ähnliche Geste an Köln. Am 23.06.1963 rief er vor dem Kölner Rathaus: „Kölle Alaaf“ und bekannte sich damit als Karnevalsjeck.
  5. Der Kölner Karneval kann eine kostspielige Angelegenheit sein. Jährlich geben Karnevalsbegeisterte mehr als 300 Millionen Euro für Kostüme aus. Sie trinken etwa 150 Millionen Gläser Kölsch während des Karnevals. Allein am Rosenmontag werden 300 Tonnen Kamelle geworfen. Karnevalsvereine werden durch Sponsoren unterstützt.
  6. Das Klischee, dass die Kölner zu ihrer fünften Jahreszeit den ein oder anderen Seitensprung durchaus tolerieren und als Karnevalsausrutscher abhaken, ist nicht so weit hergeholt. Die Mischung aus Alkohol, ausgelassener Stimmung und Kostümen befreit viele von dem moralischen Korsett des Alltags und kann so manchen One-Night-Stand begünstigen.
  7. Der Rosenmontagszug war nicht immer der Höhepunkt des Kölner Karnevals, früher war es der Veilchendienstag. Erst 1823 wurde der Rosenmontagszug durch den Sieg der europäischen und französischen Truppen über Napoleon eingeführt. Mit Napoleons Vertreibung aus dem Rheinland etablierte sich ein Festkomitee, welches dem Kölner Karneval eine neue Richtung und Ordnung geben sollte.
  8. Eine Möglichkeit für Touristen und Karnevalsbegeisterte, sich zu informieren und ein wenig karnevalistische Stimmung zu erfahren, ist die Karnevalsmesse in Bonn.
  9. Der 11.11. und Weiberfastnacht sind keine offiziellen Feiertage. Auch fallen weder die Schule noch die Uni aus. Dennoch erscheint kaum ein Schüler nach 11:11 Uhr im Klassenraum und unter Kölner Studierenden gelten diese Tage inoffiziell als vorlesungsfrei. Professoren und Dozenten wissen bereits vorher Bescheid und planen für gewöhnlich keine wichtigen Themen ein oder lassen die Kurse ausfallen.
  10. Kölner stehen zusammen, auch wenn es Probleme gibt. Am Veilchendienstag 2015 hebelten in Kalk mehrere Männer gemeinsam ein Straßenschild halb aus dem Boden damit ein Veedelszoch passieren konnte. Der Bug eines Piratenschiffes war mit dem Straßenschild kollidiert. Schließlich bog das Schiff unter großem Applaus um die Ecke und wurde nie wieder von den Kalker Anwohnern vergessen.
  11. Andere Länder, andere Bräuche: Im spanischen Karneval werden anstelle von Kamelle und Strüßje Konfetti und Luftschlangen geworfen. Auf den Kanarischen Inseln gibt es jedes Jahr ein neues Kostümmotto. Außerdem verkleiden sich die Kanaren nur nachts. Jeder der möchte, kann bei den Umzügen mitlaufen oder auf einen der Wagen aufspringen, von denen Musik zur Menge herabschallt. Am Ende des Zuges feiern die Kanaren die ganze Nacht. Dort zeichnet sich der Karneval durch einen Dragqueencontest aus, zu dem eine Parade und eine Show gehören. Der „Umzug der Sardine“, bei dem eine verzierte Holzkonstruktion im Meer beigesetzt wird, beendet den kanarischen Karneval durch ein großes 45-minütiges Feuerwerk.

Von Katrin Steinhausen

Beitrag erstellt am: 12.11.2017 um 14:35 Uhr
Letzte Änderung am: 10.11.2019 um 22:59 Uhr

Portraitfoto junge Frau

… ist eine leicht verrückte Labertasche voller Energie. Wenn sie nicht gerade in ihrer geliebten Heimat Köln ist, reist sie als Weltentdeckerin umher und macht die Welt zu ihrem Zuhause. Sie tanzt leidenschaftlich gerne auf Latino-Rhythmen und fühlt sich in anderen Sprachen und Mentalitäten am wohlsten. Auch wird sie hinter der Kamera zum Paparazzo und denkt sich in ihrer Freizeit Geschichten aus, die sie auch gerne zu Papier bringt. Der Journalismus hat sie schon immer begeistert und bietet ihr die Möglichkeit zu hinterfragen, zu berichten und ihr wichtige Themen anzusprechen.