Mein Sommer in Rom

Joana Niloufar Sanei vor den spanischen Treppen. Instagram: @nilutravels Foto: / .

Joana Niloufar Sanei wagte in der Corona-Pandemie ein Erasmussemester in Italien.

„La dolce vita“ – nach diesem Motto wollte ich meinen Sommer leben. Während des Lockdowns packte mich das Fernweh und ich beschloss, mich für ein Auslandssemester zu bewerben. Klar war für mich, dass ich an einen warmen Ort wollte, wo Kultur und Strand nicht fehlen sollten. So schwankte ich zwischen Barcelona und Rom hin und her und entschied mich letzten Endes für Rom. Ich wurde angenommen und freute mich – und ein knappes Jahr später begann mein Abenteuer. 

Der Beginn des Abenteuers – Erste Sprachbarrieren und Herausforderungen

Pünktlich zur Erasmus Welcome Week flog ich am 01. Februar los. Die ersten Wochen verbrachte ich mit Sightseeing, lernte auf den ersten Erasmus Events viele Freunde kennen und begann, mich einzuleben. Vor meinem Auslandssemester belegte ich ein Semester lang einen Italienischkurs an der Uni und meine Italienischkenntnisse wurden vor Ort dann das erste Mal genutzt. Ich lernte, alltägliche Dinge auf Italienisch zu kommunizieren und machte mich mit der Umgebung vertraut.

Pantheon: An vielen Abenden spazierten wir einfach durch die Straßen Roms und genossen die Romantik der Stadt, die insbesondere vorm Pantheon zu spüren war. Foto: Joana Niloufar Sanei / .

Anfang März begann dann das Semester und ich war das erste Mal an der Uni. Es war zu Beginn ein großes organisatorisches Chaos, doch auch dieses legte sich und das Studentenleben ging richtig los. Es bildete sich eine größere Freundesgruppe und es war eigentlich immer was los: Wir besuchten bis zum letzten Tag unzählige Museen, konnten uns an den atemberaubenden Architekturen der Stadt nicht satt sehen und gingen viele Tausende von Schritten. Abends schlenderten wir durch die Gassen, kehrten in Restaurants ein, lauschten Straßenmusiker*innen und bestaunten die lebendige Atmosphäre. Nach einiger Weile adaptierten wir uns an das „dolce far niente“. Falls ihr Eat Pray Love gesehen habt, sagt euch der Ausdruck vielleicht etwas. „The sweetness of doing nothing“ war eine Weisheit, der ich auch heute, wieder zurück im Alltag, versuche zu folgen. Denn was viele Italiener*innen wirklich gut können, ist einfach den Moment genießen und sich nicht zu viel stressen zu lassen. Diese Erkenntnis allein war mir das Auslandssemester schon wert!

Eine Stadt voller Aktivitäten und Kultur

An Wochenenden nahmen wir uns Zeit für Trips. Wir versuchten, die Vielfalt von Italien so gut es geht zu erleben und die zentrale Lage Roms machte es uns dabei sehr leicht. Mit der Bahn ließen sich eine Menge Orte sehr gut erreichen, sodass wir viel von Italien sehen konnten. Florenz war für mich persönlich nach Rom die Stadt, die mein Herz am meisten ergriffen und die mich völlig für sich eingenommen hat. Doch egal wohin man fährt, man kann sich sicher sein, dass es immer wunderschön ist!

Nach und nach kam der Sommer und unsere Nachmittage begannen sich auf den Strand auszuweiten. Ich probierte das erste Mal surfen aus, konnte an meinen Beachvolleyballfähigkeiten arbeiten und sehr viele Stunden mit Lesen am Meer verbringen. 

„Natürlich gab es Höhen und Tiefen, nicht alles klappte gleich und auch vom Heimweh war ich nicht befreit.“

Auch die Aktivitäten, die durch die Erasmusgruppe vor Ort organisiert wurden, verlagerten sich immer mehr nach draußen, sodass wir viele Picknicks, Strandtage und Trips hatten, bei denen wir viele neue Leute kennenlernen konnten. Bevor ich mein Fazit ziehe, möchte ich noch zu den Bekanntschaften kommen. Ich lernte so viele wundervolle, so unterschiedliche Menschen kennen, und schloss Freundschaften, die lange halten werden. Die Kommunikation funktionierte fabelhaft und es war unfassbar interessant, Menschen aus aller Welt kennenzulernen. Meiner Meinung nach gibt es kaum bessere Möglichkeiten, um, ohne die einzelnen Länder bereisen zu können, die Vielfalt der Kulturen und Gesellschaften kennenzulernen. 

Das erste Mal surfen am Lago di Ostia ausprobieren. Foto: Joana Niloufar Sanei / .

Was ich aus meinem Auslandssemester gelernt habe

Jetzt bin ich schon wieder einige Monate zurück und ich kann wirklich sagen das ich eine wundervolle Zeit hatte und die Erfahrung und das Erlebnis es wirklich wert waren. Natürlich gab es Höhen und Tiefen, nicht alles klappte gleich und auch vom Heimweh war ich nicht befreit, doch die Erfahrungen, die ich gemacht habe, die Abenteuer, die ich erlebte und die Freunde, die ich fand, waren alle Tiefs absolut wert! 

Auch wenn ein Auslandssemester vielleicht nicht für jede*n etwas ist, kann ich jede*m, der*die darüber nachdenkt und den Wunsch hat eins zu machen, das nur ans Herz legen. Wenn man das wirklich möchte, dann ist das eine Chance, für ein halbes oder ein Jahr sein Leben auf den Kopf zu stellen und mal was ganz Neues zu erleben. Deshalb eine große Empfehlung von meiner Seite!

Gemeinsames Essen: Ein Abschiedsessen mit Freunden in einem unserer Lieblingsrestaurants. Wir sprachen viel über die vergangenen Monate und Erlebnisse und ließen unsere letzten Tage vor Ort ausklingen. Foto: Joana Niloufar Sanei.

Von Joana Niloufar Sanei

Beitrag erstellt am: 10.05.2023 um 08:49 Uhr
Letzte Änderung am: 16.06.2023 um 09:34 Uhr

Joana Niloufar Sanei

... studiert Germanistik und Philosophie auf Lehramt. Neben Deutsch interessiert sie sich auch sehr für andere Sprachen und versucht ein Teil von ihnen zu lernen wann immer es geht. Nach einem vollen Uni-Tag gibt es für sie nichts schöneres als einen ruhigen Lese- oder Netflixabend und ein kleines Treffen mit Freunden. Und auch einer guten Playlist kann sie nicht wiederstehen. Begeistert vom Schreiben war sie bereits von klein auf. Während sie früher gerne Kurzgeschichten schrieb, macht sie sich nun zur Aufgabe, durch den Journalismus den Lesern aktuelle und ihr wichtige Themen nahe zu bringen.