Faszination Reisen – Was steckt dahinter?

Foto mit blauem Himmel im Hintergrund und grünem Berg im Vordergrund
Eine Atmosphäre, die man einfach auf sich wirken lassen muss. Foto: Svenja Wirtz.

Flucht vor dem Alltag, Entdeckungslust, Freiheitsdrang, das Eintauchen in eine andere Welt, Leidenschaft – all das kann das Reisen ausmachen.

Was eigentlich ist das Faszinierende am Reisen? Was treibt uns Menschen dabei an? Reisen kann vieles bedeuten und vieles bewirken. Die Reise an neue oder bekannte Orte und die Reise zu Menschen, haben eins gemeinsam – und zwar, dass man sich selbst und die Welt besser kennenlernt. Es ist ein Aufbruch in das Leben und in das Hier und Jetzt. Im Austausch mit Freund*innen und Familie stelle ich immer wieder fest, dass sich die Wenigsten in meinem Umfeld ein Leben, ohne Reisen vorstellen können. Dennoch verbindet jede*r etwas anderes mit dem Reisen.

Mein Verständnis des Reisens

Reisen bedeutet Freiheit. Reisen bedeutet Erholung und Entspannung. Reisen bedeutet neue Kulturen, neue Perspektiven, neue Menschen und neue Orte zu erkunden. Reisen bedeutet Selbstfindung und auch Ungewissheit. Loslassen und die Zeit genießen, die ich abseits all jener Geschehnisse des Alltags, verbringen kann. Naiv? Vielleicht.

Vor allem aber finde ich im Reisen einen Ausgleich. Ich kann den Alltag ausblenden, den alltäglichen Trott ablegen und in eine neue Welt eintauchen. Am besten kann ich all das, wenn ich – und meine Eltern werden lachen – in den Bergen unterwegs bin, ob zum Wandern oder Skifahren, ist dabei egal. Als Jugendliche habe ich es als langweilig und uncool empfunden, in die Berge zu fahren. Ich wollte, wie all meine Freund*innen auch, ans Meer fahren, mich sonnen und schön braun werden. Mittlerweile habe ich aber die Freude und Lust am Wandern wiederentdeckt und verstehe, warum meine Eltern lieber in die Berge anstatt ans Meer fahren. Die Berge schenken mir Kraft und eine besondere Art von Ruhe. Ich kann meinen Gedanken freien Lauf lassen und mich auf das Wesentliche konzentrieren. Hier bekomme ich das Gefühl, dass die Welt noch in Ordnung ist, obwohl auch hier ein Berg, wenn nicht ganze Gebirge an Problemen warten, gelöst zu werden. Das ist mein perfekter Ausgleich. Aber versteht mich nicht falsch, auch ich liebe es mal ein paar Tage am Strand zu liegen.

„Die Berge schenken mir Kraft und eine besondere Art von Ruhe. Ich kann meinen Gedanken freien Lauf lassen und mich auf das Wesentliche konzentrieren.“

Die Entdeckungslust steht auf meiner Liste mit Gründen, warum ich reise, ganz weit oben. Aber auch die Flucht aus dem Alltag ist einer der Gründe. Obwohl ich es gar nicht als Flucht beschreiben würde, denn grundsätzlich verbinde ich mit flüchten erstmal etwas Negatives. Ich möchte nicht in den Urlaub und somit vor meinem Leben flüchten müssen, denn dann würde etwas ganz Grundlegendes in meinem Leben falsch laufen. Ich möchte beim Reisen Kraft schöpfen, um meinem Alltag wieder motiviert und positiv gegenüberzustehen. Vielmehr würde ich das Reisen also als eine Leidenschaft und Sehnsucht beschreiben. Eine Sehnsucht nach dem, was man alles auf dieser Welt erleben und entdecken kann.

„Reisen ist für mich Erholung.“

Diesen Satz höre ich oft, wenn Reisende davon sprechen, was das Reisen für sie bedeutet. Erholung bedeutet für die einen, den ganzen Tag am Strand zu liegen, sich zu sonnen und ab und zu mal ins Wasser zu gehen. Für die anderen ist ein Aktiv- oder Wanderurlaub, ein Städtetrip oder ein Roadtrip die pure Erholung. Aber ist dieses Bild vom Reisen nicht nur eine Idealvorstellung? Denn, Hand aufs Herz, bei keiner Reise läuft alles so, wie es geplant war – muss es auch nicht. Reisen sind unvorhersehbar. Ob verschlafen, verpasster Zug oder Bus, schlechtes Wetter oder geschlossene Attraktionen, es kann immer etwas dazwischen kommen. Nicht jeder Tag einer Reise ist unbedingt perfekt und es kann auch mal etwas nicht so laufen wie geplant. Wichtig ist nur, dass man sich seine Reise von solchen Problemen nicht verderben und sich von ihnen nicht stressen lässt. Wobei erholt ihr euch am besten?

„Der Sinn des Reisens besteht darin, die Vorstellungen mit der Wirklichkeit auszugleichen, und anstatt zu denken, wie die Dinge sein könnten, sie so zu sehen, wie sie sind.“

Samuel Johnson

Das Privileg des Reisens

Natürlich ist mir bewusst, dass es ein großes Privileg ist, auf Reisen zu gehen. Nicht jede*r hat die Möglichkeit und die finanziellen Mittel dazu und deshalb betrachte ich es keinesfalls als Selbstverständlichkeit. Es ist ein Geschenk, entdecken und erkunden zu können, worauf man gerade Lust hat – und das weiß ich sehr zu schätzen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit habe, die Welt zu bereisen.

Was ist euer nächstes Reiseziel und was für einen Stellenwert hat das Reisen für euch in Eurem Leben?

Foto vom Gardasee in Italien
Am Gardasee in Italien erholt es sich besonders gut. Foto: Svenja Wirtz.

Von Svenja Wirtz

Beitrag erstellt am: 19.08.2022 um 17:00 Uhr
Letzte Änderung am: 19.08.2022 um 17:00 Uhr

… studiert Medienkulturwissenschaft und Medienrecht und möchte später mal was im Bereich des Journalismus machen. In ihrer Freizeit macht sie super gerne Leichtathletik.