150 Jahre Kanada, das ist nicht nur in diesem Jahr ein Grund für die KanadierInnen zu feiern. Durch das Jubiläum sollten alle Reisebegeisterten jetzt und in Zukunft auf das Land des Ahornsirups und des Eishockeys aufmerksam gemacht werden. Das sind wohl die Dinge, die zuerst mit Kanada in Verbindung gebracht werden – zumindest von denjenigen, die noch nicht da waren.
Bereits der erste Stopp in Vancouver raubt den BesucherInnen aufgrund der Vielseitigkeit den Atem. Moderne und hippe Straßenkultur trifft auf Altbauten und eine lange Geschichte. Für einen ersten Eindruck und unvergesslichen Blick auf die Stadt bietet sich die Granville Street Bridge perfekt an. Diese verbindet Vancouver mit Granville Island. Kaum einen Fuß auf die Brücke gesetzt, ist Gänsehaut garantiert.
Der Anblick der vielen modernen, weißen Hochhäuser, des Hafens, der in den Pazifik mündet, und der Rocky Mountains im Hintergrund ist atemberaubend. Wer sich danach in Downtown stärken möchte, sollte eine der Bars aufsuchen, in denen jedes Gericht fünf Dollar kostet. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist angemessen und der Charme der kleinen Bars erlebenswert. Lebensmittel und vor allem Essen gehen in Kanada sind generell ziemlich teuer. Es lohnt sich daher mehr Zeit in die Suche zu investieren und die Pizza für zwölf Dollar nicht einfach zu akzeptieren.
Ein Highlight in Vancouver: Whale Watching. Eine Investition von ca. 50 Euro in die verschiedenen Touren lohnt sich definitiv. In einer kleinen Gruppe und gut verpackt in roten Schutzanzügen geht es mit einem Motorboot aufs offene Meer hinaus. Während der einstündigen Fahrt versorgt der Guide die Gruppe nicht nur mit Süßigkeiten gegen Seekrankheit, sondern auch mit Informationen über die Lebewesen im Pazifik und über verschiedene Walarten. Sobald die ersten Wale auftauchen, sollten dann aber Seekrankheit und Wartezeit vergessen sein.
Ein Gesetz in Kanada besagt, dass man sich nur auf einige Meter nähern darf. Dann muss der Kapitän den Motor abstellen und die Wale können selber entscheiden, ob sie sich annähern oder vom Boot entfernen. So bietet sich mit etwas Glück die Gelegenheit den Anblick dieser Tiere zu genießen und Fotos zu schießen – ein unglaubliches Gefühl. Weitere Tipps für Vancouver sind definitiv das Museum of Anthropology und der Stanley Park. Das Museum bietet einen tollen Einblick in die Geschichte Kanadas und dessen UreinwohnerInnen. Im Stanley Park können BesucherInnen einen Eindruck von Kanadas Natur bekommen und Abstand vom hektischen Stadtleben finden.
Neben den Sehenswürdigkeiten ist vor allem die kanadische Gastfreundschaft faszinierend. Selten ist es nötig nach Hilfe zu fragen, denn die KanadierInnen sind meistens schneller und bieten diese ungefragt an. So kann es auch dazu kommen, dass eine alte Dame zwei verlorene Touristinnen mit auf ihre Veranda nimmt und ihnen hilft, den Weg zu ihrer Unterkunft herauszufinden.
Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der KanadierInnen ist tatsächlich überwältigend– etwas, was jeder BesucherIn in seine Heimat mitnehmen sollte. Neben Sightseeing in der Stadt und dem Erleben der kanadischen Mentalität, lohnt sich definitiv einen Trip in die unberührte Natur Kanadas. Von Calgary in die Rocky Mountains mit einem Camper-Van ist ein Highlight der Reise. Der Banff und der Jasper Nationalpark bieten sich aufgrund ihrer Lage und der wunderschönen Strecken für eine Rundreise sehr gut an.
Je näher die Route sich den Rocky Moutains nähert, desto breiter werden die Straßen und daesto besser wird das Fahrgefühl. Der Anblick der Rocky Moutains ist unbeschreiblich. Unfassbar schöne Landschaften, Seen, Berge, BesucherInnen kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Die Route führt vom Banff Nationalpark über den berühmten Icefield-Parkway bis hoch nach Jasper. Eine der schönsten Strecken, die dort befahren werden können – sie führt durch unberührte Natur, vorbei an atemberaubenden Seen und quer durch die Rocky Mountains. Die Route sollte vorher grob geplant werden. Zwar können die Campingplätze auch spontan angefahren werden, trotzdem ist es nicht falsch, sich ein paar Fixpunkte auf der Route zu suchen und die entsprechenden Campingplätze online zu reservieren. Bei der Suche nach freien Plätzen gehen sonst kostbare Zeit und Nerven verloren. Wer kann, sollte nicht in der Hauptsaison fahren, um keine überlaufenen Campingplätze, Aussichtsplattformen und Sehenswürdigkeiten zu riskieren. Auf der Route liegen viele Orte und Seen, die es sich lohnt zu sehen. Diese drei Highlights dürfen bei einem Besuch nicht fehlen:
Der magisch wirkende See liegt oberhalb der Stadt Jasper. Über eine kleine Brücke geht es auf eine Insel, die den perfekten Blick auf den wunderschön gefärbten Pyramid Mountain ermöglicht. Da der See etwas abseits der üblichen Routen liegt, ist er besonders unberührt. Beinahe ohne auf andere TouristenInnen zu treffen, ist es dort möglich, auf der kleinen Wanderung um die Insel herum die Natur Kanadas noch einmal auf eine ganz außergewöhnliche Art und Weise zu genießen.
Im Gegensatz zum Pyramid Lake, ist der Lake Moraine ein beliebtes Touristenziel. Auf der Wanderung um den See herum verflüchtigen sich die Touristenmassen allerdings und es bieten sich auch hier wunderschöne Panoramen. Der Aufstieg auf die Aussichtsplattform ist ebenfalls empfehlenswert. Wer die Treppen erklimmt, hat von dort einen tollen Überblick über das türkis-blaue Wasser und die Berggruppen, die den Lake Moraine einrahmen.
Der riesige Gletscher mitten am Icefield Parkway verschlägt einem auf den ersten Blick die Sprache. Ein Ort, der atemberaubend und bewegend zugleich ist. Dort ist deutlich zu erkennen, wie klein der Gletscher in den letzten Jahren geworden ist. Sein Anblick ist faszinierend, stimmt aber auch nachdenklich. Es gibt die Möglichkeit, eine Tour auf den Gletscher zu machen oder den Anblick von der Aussichtsplattform zu genießen. Einen so riesigen Gletscher zu sehen ist faszinierend und wohl einmalig. Dieser Stopp während der Route über den Icefield Parkway ist sicherlich lohnenswert.
Eine Reise nach Kanada rentiert sich sehr und ist ein Erlebnis, das sich so schnell nicht vergessen lässt. Die endlosen Weiten und das Gefühl von Freiheit bleiben noch lange im Kopf. Auch die Sehnsucht danach schleicht sich noch lange nach der Reise in den Alltag ein. Sowohl die Natur als auch die Menschen in Kanada sind beeindruckend, sodass Reisende nach dem ersten Besuch mit Sicherheit wieder kommen wollen.
Von Nina Blumenrath
Beitrag erstellt am: 15.05.2019 um 08:53 Uhr
Letzte Änderung am: 09.11.2019 um 12:59 Uhr