Von Klimt und Sisi

Schloss
Das Schloss Belvedere wurde von 1714 bis 1723 erbaut. Foto: Vera Kleinken

Österreichs Hauptstadt prahlt mit endlos vielen kulturellen Möglichkeiten.

Pompös. Prunkvoll. Weltbekannt. Wien wurde Ende des 18. Jahrhunderts als europäisches Zentrum für klassische Musik berühmt und noch heute ist das Erbe der Zeit beim Stadtspaziergang spürbar. Es reihen sich Schlösser, das Parlament, das Rathaus, Theater und die Oper aneinander; ein Gebäude beeindruckender als das andere. Zahlreiche kulturelle Angebote locken BesucherInnen und BürgerInnen in Museen und Konzertsäle. Besonders klassische Darbietungen sind überall vertreten, was historisch nicht weiter verwunderlich ist. Viele große Künstler, allen voran Wolfgang Amadeus Mozart, lebten, komponierten und spielten in der damaligen Metropole.

Hohe Kunst zum Staunen

Aber nicht nur die Musik prägt das Wiener Stadtbild, sondern auch die Kunst. Die Gemälde des Wiener Malers Gustav Klimt können in mehreren Museen der Stadt bewundert werden und zieren Schlüsselanhänger und Kaffeetassen der Souvenirläden. Sein wohl berühmtestes Bild, das Liebespaar (Der Kuss), hängt im prächtigen Schloss Belvedere und trotz des stolzen Eintrittspreises lohnt sich der Besuch allemal. Das große, quadratische, gold glitzernde Bild wirkt magisch auf der riesigen schwarzen Wand des Raumes.

Hundertwasserhaus
Das Wiener Hundertwasserhaus. Foto: Vera Kleinken

Auch der Künstler Friedensreich Hundertwasser, der in Wien geboren wurde, hinterließ seine Spuren in der Stadt. Der Maler gestaltete diverse Gebäude auf der ganzen Welt und in Wien gleich zwei: Das Kunsthaus, das als Museum fungiert sowie das sogenannte Hundertwasserhaus. Das riesige bunte Kunstwerk, dem Bäume aus den Balkonen wachsen, dient als normales Wohnhaus, weshalb der Besuch des Inneren leider nicht gestattet ist.

Romantik pur?

Auch das romantisierte Kaiserehepaar Franz Joseph I. und Elisabeth, bekannt unter ihrem Spitznamen Sisi, ist allgegenwärtig. Ihrer und der Geschichte Kaiserin Maria Theresias, unter deren Herrschaft das Schloss Schönbrunn in dessen heutigen Zustand umgebaut wurde, kann dort auf den Grund gegangen werden. Eine Tour durch das Weltkulturerbe führt durch die prunkvollen Wohnräume und erzählt von dem bewegten Leben der KaiserInnen. Das Schloss wird hauptsächlich mit dem Wohnsitz des arbeitswütigen Kaisers Franz und seiner Ehefrau Sisi in Verbindung gebracht, obwohl letztere dort kaum Zeit verbrachte. Stattdessen begab sie sich auf Reisen durch ganz Europa.

Jugendlich vs. traditionell

Wien hat aber auch eine moderne, alternative Seite. Gerne sitzen die Wiener gemütlich im Sonnenschein am Ufer der Donau und trinken ihr Radler. Graffitis säumen die Wände der Flusspromenade und ein Projekt der Stadt lädt die BewohnerInnen dazu ein, selbst Kunst zu gestalten. Sei es Bildhauerei mit dem Meißel oder das Verzieren eines Brunnens mit Mosaiksteinen. Wen aber die Sehnsucht doch mehr zu einem traditionellen Café anstatt in eine hippe Bar treibt, wird ohne Probleme ein alteingesessenes Kaffeehaus finden, um einen Verlängerten zu trinken und ein Stück Sachertorte zu genießen.

Von Vera Kleinken

Beitrag erstellt am: 03.09.2017 um 19:47 Uhr
Letzte Änderung am: 11.11.2019 um 12:54 Uhr