Warum nicht einfach selbst Arbeitgeber werden?

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Mit einem StartUp kann sich der Traum vom eigenen Unternehmen verwirklichen. Foto: pixabay

Ein eigenes Unternehmen ist ein verbreiteter Traum – das Hochschulgründernetzwerk hilft bei der Verwirklichung.

Auch GeisteswissenschaftlerInnen können Unternehmen gründen. Das liegt für die meisten von uns nicht gerade nahe: Im Studium lernen wir nichts zu Businessplänen, wirtschaftlichen Zusammenhängen oder Unternehmensführung. Aber das Wichtigste kann jeder haben, nämlich ein Gespür für Probleme und mögliche Lösungsansätze. Warum gibt es zum Beispiel keine automatische Reinigung von Rolltreppengeländern? Wird es bald geben. Weil sich zwei Studentinnen eben diese Frage gestellt und ihr Startup Unternehmen UVIS gegründet haben.

Kompetente Unterstützung für gute Ideen

Das ist nur eins von vielen Startups, die die Hilfe vom hochschulgründernetz cologne (hgnc e.V.) in Anspruch genommen haben. Bereits seit 1998 arbeiten mehrere Kölner Hochschulen und Unternehmen zusammen, 2011 haben sie sich zum hgnc zusammengeschlossen. Die organisatorische Leitung des hgnc liegt beim GATEWAY Gründungsservice der Universität zu Köln. Sie ist die erste Anlaufstelle für Studierende, AbsolventInnen und WissenschaftlerInnen bei allen Fragen rund um die Selbstständigkeit. Von der ersten Idee bis zum Unternehmen unterstützt das gemeinnützige hgnc Angehörige von Kölner Universitäten kostenlos auf unterschiedliche Arten. Sie veranstalten Workshops, Informationsveranstaltungen, Vorlesungsreihen und bieten persönliche Beratungen an. Hier können die eigenen Ideen objektiv geprüft und verbessert werden. Die MitarbeiterInnen kennen sich mit Methoden zur Evaluierung von Geschäftsideen, Finanzierungsmöglichkeiten, Businessplänen und Zeitmanagement aus und können zudem Kontakte zu bereits erfolg- reichen GründerInnen herstellen, sowie Interessierte mit möglichen MitarbeiterInnen vernetzen.

Ideenwettbewerb der Kölner Hochschulen

Auch über Wettbewerbe versucht der hgnc, Interessierte zu motivieren. In diesem Semester fand erneut der Ideenwettbewerb der Kölner Hochschulen statt, bei dem potenzielle GründerInnen eine finanzielle Starthilfe von bis zu 1.000 Euro gewinnen konnten. Für die Bereiche „Technologie und Wissensbasierte Dienstleistung“ und „Soziale Innovation und Nachhaltigkeit“ wurden außerdem Sonderpreise von 500 Euro angesetzt, die besonders Studierende der Geistes- und Naturwissenschaften ansprechen sollen. Bisher wenden sich vor allem Männer aus wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen an den hgnc. Im Jahr sind es durchschnittlich 100 Interessierte, davon probieren zehn bis zwanzig ihr Glück und nehmen regelmäßig Angebote des hgnc wahr. Doch auch Studierende von Studiengängen, in denen eine freiberufliche Karriere wahrscheinlicher ist, beispielsweise der Filmhochschule ifs oder der Technischen Hochschule, kommen eher zu Beratungsangeboten des hgnc.

Dessen Geschäftsführer Marc Kley würde sich wünschen, dass auch Studierende der Geisteswissenschaften öfter ihre Ideen verfolgen und sich trauen, ein eigenes Unternehmen anzugehen. „Geisteswissenschaftlern fällt es oft leichter, ihre Ideen verständlich und kompakt darzustellen, was gerade bei der Ausarbeitung und Evaluation einer Geschäftsidee extrem hilfreich ist“, erklärt Kley. Außerdem sind Leidenschaft und Geduld wichtige Attribute, die man mitbringen sollte. Beim Rest können die MitarbeiterInnen des hgnc weiterhelfen. Inhaltlich sind dem Gründergeist keine Grenzen gesetzt – soziale Projekte sind genauso gern gesehen wie Konzepte zu Nachhaltigkeit, Digitalem, Apps oder Projekte in technischen Bereichen.

Was ist ein StartUp?
Startups zeichnen sich durch innovativeIdeen aus, handwerkliche Betriebe fallen daher beispielsweise nicht darunter. Zudem streben Startups nach einem möglichst schnellen Wachstum und sind meist als vergleichsweise kurzfristige Projekte angelegt: Die GründerInnen versuchen, das Startup möglichst schnell aufzubauen, um es für gewöhnlich gewinnbringend an ein größeres Unternehmen zu verkaufen. Zudem bieten Startups die Möglichkeit, die persönliche Leidenschaft unternehmerisch umzusetzen und gesellschaftliche Probleme anzugehen. Bekannte Beispiele aus Deutschland sind MyMüsli, Zalando, Spreadshirt oder auch Soundcloud.

Von Alina Finke

Beitrag erstellt am: 21.06.2016 um 16:34 Uhr
Letzte Änderung am: 02.12.2019 um 18:58 Uhr