„Hervorragende wissenschaftliche Qualifikationen“ soll der Wunschkandidat haben und
„mehrjährige Managementerfahrung“, gerne in einer „leitenden Position einer Universität“, es darf aber auch eine „außeruniversitäre Forschungseinrichtung“ sein, wahrscheinlich möglichst wirtschaftsnah. Immerhin sind wir ja jetzt ein Spitzenstandort, weil wir soviel Erfolg in der „Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder“ hatten, da muss natürlich jemand ran, der uns mit „Durchsetzungsvermögen“ im „nationalen und internationalen Wettbewerb“ noch weiter nach vorne managet.
Aber Papier, auch das auf dem Bewerbungen geschrieben werden, ist geduldig. Weiß man da wirklich, was man für sein Geld bekommt? Warum machen wir auf dem Weg vom Wahlverfahren hin zur Ausschreibung im Internet nicht noch einen weiteren Schritt zur „IN-Bewerbung“ überhaupt – dem Casting. Sowas wie KSDS, Köln sucht den Superrektor, oder Köln’s got Talent, oder wir folgen gleich in den Fußstapfen von Donald Trumps „The Apprentice“. Da kann man direkt sehen, wie sich die KandidatInnen in der Praxis schlagen, mit entsprechenden Aufgaben wie „Setze die Streichung eines Orchideenfaches durch“ oder „Werbe die meisten dubiosen Drittmittel ein“ oder „ersetze den Mittelbau durch ZeitarbeiterInnen“. Und im großen Finale kommt dann der PR-Test, der beweist, dass man das Prinzip der wirtschaftlichen Uni verstanden hat „Verkaufe deine Kürzungen so, dass alle glauben, sie dienen der Verbesserung der Lehre“. In gespannter Erwartung rekelt sich auf der Castingcouch
Eure Redaktion
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Beitrag erstellt am: 13.07.2014 um 17:23 Uhr
Letzte Änderung am: 02.12.2019 um 19:08 Uhr