BIPoC – Jetzt auch an der Uni Köln!

Vor dem 04. Mai 2020 gab es diese Gruppe noch nicht an der Uni Köln. Doch was ist sie und wieso ist sie so wichtig?

Der Begriff „Black Indiginous People of Colour“ mag in dem Kürzel BIPoC zwar klein wirken, setzt jedoch einen Meilenstein für die Zukunft weiterer BIPoC-Student*innen an der Uni Köln. Als Anlaufstelle gewährleistet sie einen Safe Space und Austausch unter BIPoCs, um so auch an einer öffentlichen Stelle wie der Uni die Möglichkeit auf Hilfe bei Diskriminierung und ungleicher Behandlung zu erhalten. Genauso wie physische kann auch psychische Gewalt einen enormen Einfluss auf den (Uni-)Alltag und die eigene Selbstwahrnehmung haben. Dies wird mehr als häufig kleingeredet oder sogar totgeschwiegen, was es für Betroffene nur noch schwerer macht. Denn wenn niemand zum Reden da ist, führt dies früher oder später zu Toleranz von Rassismus innerhalb der verschiedensten gesellschaftlichen Ebenen. Das Resultat ist eine zunehmende Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit. Das BIPoC-Team bietet die Lösung für genau dieses Problem. Ins Leben gerufen wurde die Gruppe von Monica Nguyen, Gender-Studies-Studentin an der Universität zu Köln. Amma Yeboah, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und selber Woman of color, war ihr dabei eine große Inspiration. Der Besuch ihrer Veranstaltung über Rassismus und psychische Gesundheit des PoC-Referats der Hochschule Düsseldorf brachte den Stein ins Rollen: Im November 2019 ist Monica auf das AStA Referat für Antidiskriminierung und Kultur gestoßen (AdiKu), wobei sie von der damaligen Referentin Valery Keuter von Anfang an Unterstützung für ihr Vorhaben gefunden hat. Nach langer und harter Durchsetzungskraft wurde die mit anderen inspirierenden Personen geschriebene Satzung im Mai 2020 dem Studierendenparlament vorgestellt. Herzensarbeit zahlt sich aus: Der Vorschlag wurde angenommen und Monica findet nun von mehreren Referent*innen und Mandatierten* Unterstützung, unter anderem durch Wilfriede Stallmann, Daniela Röder und Halima Kamara. Seitdem wird jeden Freitag ab 17 Uhr eine Happy Hour veranstaltet, um sich mit anderen BIPoCs zur gegenseitigen Inspiration und Impulsgebung zu vernetzen. Empowerment Talks sind auch angedacht: Ziel dieser ist, den Sprung über seinen eigenen Schatten und den Umgang mit Situationen außerhalb der eigenen Komfortzone zu lernen. Als BIPoC ist die abendliche Auseinandersetzung mit der Frage, ob die Reaktion auf eine bestimmte Situation besser hätte sein können sollen oder dürfen, nicht selten. Über die BIPoC-Gruppe können BIPoCs zu diesem Zwecke eine Beratungssprechstunde der BIPoC-Therapeutin Rose Kapuya vereinbaren, um Frustrationen und Ängsten freien Lauf zu lassen. Es wird auch eine Traumataberatungsstunde bei Kelly Cavalcanti, Traumatherapeutin, angeboten. Beide haben ihren Sitz in Köln. Self-Care und Kommunikation ist das, was uns Menschen am Leben hält. Du wurdest bereits Opfer rassistischer Gewalt? Dann komm zum BIPoC-Team. Du bist nicht allein.

Weitere Informationen findet ihr unter: https://bipoc.uni-koeln.de/
Kontaktieren könnt ihr das BIPoC-Team über contact-bipoc[at]uni-koeln.de


Von Sarah Mrad

Beitrag erstellt am: 26.10.2020 um 09:50 Uhr
Letzte Änderung am: 16.11.2020 um 20:53 Uhr